
Wusstest Du, dass Bienen fünf Augen haben und dass sie über einen Kilometer hinweg Düfte wahrnehmen können? Dass sie sich warm zittern und durch tanzende Bewegungen verständigen?
Die emsigen Honigsammler verfügen über faszinierende Eigenschaften und sie sind unerlässliche Helfer in unserem Ökosystem.
In seinem Vortrag "Faszination Bienen — Wer rettet das bedrohte Himmelsvolk" gab Klaus Heinzel, Gründer der Stiftung concordia natura viele interessante Einblicke in die Eigenschaften, Fähigkeiten und Leistungen der Bienen und erläuterte anhand spannender Details die Organisation der Bienenvölker.
Doch die fleißigen Helfer sind bedroht. Nicht nur durch die aus Asien eingeschleppte Varroa-Milbe und den Beutenkäfer, sondern auch durch den starken Einsatz von Fungiziden, Pestiziden und Insektiziden. Eine bislang unterschätzte Gefahr stellt auch der weiträumige Einsatz der 5G-Technologie dar. Zudem verringert sich das natürliche Nahrungsangebot durch Monokulturen und zunehmende Bodenversiegelung.
Klaus Heinzel warf zudem einen kritischen Blick auf die Leistungsorientierung insbesondere der deutschen Imker, deren Hauptaugenmerk auf der Steigerung der Honigproduktion liegt - sehr zum Leidwesen der Bienen und ihrer Gesundheit. Eine Fehlentwicklung, die Klaus Heinzel mit der Massentierhaltung in anderen Bereichen gleichsetzt. Ein Umdenken hält er nicht zuletzt angesichts des grassierenden Bienensterbens für dringend geboten.
Denn ohne die Bienen und ihre Bestäubungsleistung sieht es bald düster aus in unserem Ökosystem. Die künstliche Bestäubung durch Menschenhand, wie sie in China bereits praktiziert wird, kann in seinen Augen nicht die Lösung sein.
Sein Apell: Jeder kann dazu beitragen, das Leben der Honigsammler zu erleichtern und zu verbessern. Klaus Heinzel gab hier nützliche Hinweise, wie durch Pflanzung geeigneter Blumen und Kräuter der Speiseplan der Bienen auch im heimischen Garten oder Balkon wieder erweitert werden kann. Auch ermutigte er das Publikum, eigene Beuten aufzustellen, möglichst ohne den Bienen ihren mühsam gesammelten Honig aus ihrer Speisekammer zu entnehmen. Zum Bau wesensgerechter Klotzbeuten ist übrigens ein Workshop in Planung.
Auch wieß Klaus Heinzel daraufhin, dass nicht alles, was als Honig verkauft wird, tatsächlich auch Honig ist. Insbesondere bei Billigangeboten wird durch Beimengungen von Zuckerlösungen der Verbraucher oftmals über den wahren Inhalt getäuscht. Ein guter Grund, das eigene Einkaufsverhalten zu überdenken.
Von der abschließenden Fragerunde machte das Publikums regen Gebrauch — ein gutes Zeichen, dass die Zuhörer inspiriert wurden, den bedrohten Bienen mit eigenen Maßnahmen unter die Arme bzw. Flügel zu greifen.

Über den Veranstalter:
Diese Veranstaltung wurde von Paersch Services Kft. im Rahmen der Reihe „Impulsvorträge am Balaton“ organisiert. Weitere Termine finden Sie >> hier.
Über die Autorin:
Emily Paersch, Geschäftsführerin der Paersch Services. Kft.
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